Normalerweise verbinden sich Freifunkrouter über ein WiFi-adhoc-Netzwerk miteinander. In bestimmten Situationen können Ethernetverbindungen die Performanz und Verfügbarkeit des Freifunknetzwerks lokal verbessern.

Einige Anwendungsfälle, bei denen eine Vernetzung über ein Ethernetkabel sinnvoll sein kann:

Für die Verkabelung bieten sich die Varianten Mesh-on-WAN und Mesh-onLAN an. Der Unterschied hierbei liegt lediglich darin welche Ports am Router verwendet werden. Im folgenden werden Router mit aktueller Firmware vorausgesetzt.

Mesh-on-WAN

Mit dieser Methode werden Freifunkknoten über deren WAN-Buchsen vernetzt. WLAN und Kabel werden hierbei zumeist parallel zum Meshen verwendet. Welches Medium tatsächlich zur Datenübertragung genutzt wird, entscheidet der Routing-Algorithmus. Mesh-on-WAN und VPN-Uplink können gleichzeitig aktiviert werden.

Pros und Cons dieser Methode:

  • Vergleichsweise einfache Konfiguration.
  • Ein externer Switch ist notwendig. Eventuell vorhandende LAN-Buchsen am Freifunk-Router ersetzen nicht einen externen Switch.
  • Ein DHCP-Server muss mit dem Switch verbunden sein.

Zunächst müssen die Router entsprechend konfiguriert werden. Das kann entweder mit dem Webbrowser im Konfigurationsmodus oder über SSH im Betriebsmodus geschehen.

Mesh-on-WAN im Konfigurationsmodus einrichten

Auf der Konfigurationsseite zur Einrichtung des Routers ist im Expertenmodus der Haken bei Mesh auf dem WAN-Port aktivieren zu setzen.

Mesh-on-WAN im Betriebsmodus einrichten

Nachdem eine SSH-Verbindung hergestellt ist, sind folgende Zeilen einzugeben:

uci set network.mesh_wan.auto=1
uci commit network

Mesh-on-WAN kann mit folgenden Befehlen wieder deaktiviert werden.

uci set network.mesh_wan.auto=0
uci commit network

Mesh-on-WAN-Verkabelung

Die WAN-Buchsen der entsprechend konfigurierten Freifunkrouter werden über einen Switch miteinander verbunden. Vom Switch führt ein Kabel zu dem Heimrouter, der auch als DHCP-Server dient und eine Verbindung zum Internet zur Verfügung stellt. Ein Setup mit zwei Freifunkroutern (TL-WR1043NDv2, Nanostation M2) soll die Vernetzung exemplarisch veranschaulichen:

Die Freifunkouter meshen hier über Kabel (blau) und über adhoc-WLAN (gelb). Freifunk-Clients verbinden sich über WLAN (magenta). Die LAN-Buchsen am Freifunkrouter können ebenfalls als Client-Verbindung über Kabel (magenta) dienen. Der Heimrouter stellt einen Zugang zum Internet (schwarz) und jeweils einen DHCP-Server für das Heimnetz (grün) und das Gastnetz (blau) zur Verfügung.

Sollte ein VLAN-fähiger Smart-Switch in der Vernetzung involviert sein, sind die vom Switch und Router verwendenten VLAN-ID zu überprüfen, damit es nicht zu ungewollten Überschneidungen kommt. So wird vom Smart-Switch die VLAN-ID 1 oft als Default- oder Management-VLAN verwendet, welches möglicherweise auch im Router konfiguriert ist. Beispielsweise werden 1 (LAN) und 2 (WAN) als VLAN-ID im TL-WR1043v2 verwendet.